12.05.1888 |
geboren in München als Sohn des späteren Postamtsdirektors Gottfried Schäffer und seiner Frau Amalia, geb. Mayr. |
1907 |
Abitur |
1907 - 1911 |
Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in München |
1915 - 1917 |
Soldat im Ersten Weltkrieg |
1916 |
juristische Staatsprüfung mit Auszeichnung, April 1917 Eintritt in den bayer. Verwaltungsdienst |
Sep 1917 |
1917 Heirat mit Else Dyroff, Tochter des Münchner Staatsrechtslehrers Anton Dyroff |
1918 |
Mitbegründer der BVP |
1920 - 1933 |
Mitglied im bayerischen Landtag |
1932 |
Zwei (vergebliche) Versuche, die NSDAP in die bay. Regierung einzubinden |
1933 - 1945 |
Rechtsanwalt in München |
1944 |
Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 war er ca. 6 Wochen im Konzentrationslager Dachau inhaftiert |
1945 |
»Temporary Minister-President for Bavaria« |
1945 |
Mitbegründer der CSU |
1949 - 1961 |
Mitglied im Bundestag |
1949 - 1961 |
Mitglied im Landesvorstand der CSU |
1949 - 1957 |
Bundesminister der Finanzen |
1957 - 1961 |
Bundesminister der Justiz |
29.3.1967 |
gestorben in Berchtesgaden (beerdigt in Ostermünchen) |
In der Anfangszeit der CSU gab es heftige Machtkämpfe zwischen Dr. Fritz Schäffer und Dr. Josef Müller. Auf die mit harten Bandagen, Ehrabschneidereien und Diffamierungskampagnen geführte Fehde der beiden Rivalen um den Parteivorsitz soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Nur so viel sei angemerkt: Während der amtierende bayerische Ministerpräsident und letzte Vorsitzender der BVP, Fritz Schäffer, zusammen mit dem einstigen stellvertretenden Generalsekretär des Bayerischen Christlichen Bauernvereins, Alois Hundhammer, an den konservativen Kurs der BVP anknüpfen wollte und sich für einen südbayerischen Partikularismus aussprach, propagierte der gebürtige Steinwiesener, Josef Müller, eine interkonfessionelle, liberal-konservative demokratische Massenpartei als Gegenstück zur SPD.
In seiner Zeit als Bundesfinanzminister legte er eine eiserne Reserve von bis
zu acht Milliarden Mark an: den so genannten Juliusturm, benannt nach der Spandauer
Festung zu Berlin, in der zu Kaisers Zeiten Gold für die Rüstung gehortet
wurde.
Dieser Juliusturm, gedacht als Vorsorge für den Aufbau der Bundeswehr,
weckte die Begehrlichkeit. Im so genannten "Kuchen-Ausschuss" verteilten
CDU-Politiker die Reserven und plünderten sie: zu Gunsten der Rentner und
der Landwirte, für den Wohnungsbau und die Familien sowie für allerlei
andere Sozialleistungen. Der Juliusturm, obgleich gut gemeint, erwies sich als
Keim späterer und zunehmend unfinanzierbarer Wohltaten.
Bei der Kabinettsbildung 1957 lehnte Adenauer die erneute Berufung des unbequemen Schäffer zum Bundesfinanzminister ab. Nach Erwägungen, für ihn ein Bundesschatzministerium zu schaffen, wurde Schäffer Bundesjustizminister. In diesem Amt setzte er sich für eine Strafrechtsreform und die Wiedereinführung der Todesstrafe ein.
letzte Änderung am 19.11.2004