03.12.1896 |
geboren in Perpignan/Südfrankreich |
1908 |
Übersiedlung der Familie nach Stuttgart |
1914 |
Abitur am Karls-Gymnasium in Stuttgart |
1914 - 1918 |
Kriegsteilnahme als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg |
1919 - 1921 |
Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen 1923 Promotion zum Dr. jur. in Frankfurt/Main mit einer Dissertation über "Die Rechtsnatur der Betriebsvertretungen nach dem Betriebsrätegesetz". |
1924 |
Niederlassung als Rechtsanwalt in Reutlingen |
1925 -1927 |
Gerichtsassessor im württembergischen Justizdienst |
1927 - 1931 |
Amtsrichter in Tübingen, später Landgerichtsrat |
1929 |
Habilitation in Tübingen mit einer Arbeit über die Rechtsprechung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes |
1930 - 1940 |
Privatdozent für Völkerrecht an der Universität Tübingen. Die Nationalsozialisten schließen Schmid aufgrund mangelnder "weltanschaulicher und politischer Zuverlässigkeit" im Sinne der NS-Ideologie von allen Berufungen und Beförderungen aus |
1940 - 1944 |
Schmid wird zur Wehrmacht eingezogen und als juristischer Berater der deutschen Oberfeldkommandantur in Lille zugeteilt |
1945 |
Die französische Militärverwaltung überträgt Schmid die Organisation des neugebildeten Landes Württemberg-Hohenzollern als Präsident des Staatssekretariats für die französisch besetzte Zone in Tübingen |
1946 - 1953 |
Professor für Öffentliches Recht in Tübingen |
1947 - 1950 |
Stellvertretender Staatspräsident und Justizminister von Württemberg-Hohenzollern |
1947 - 1973 |
Mitglied des Parteivorstandes der SPD |
1948 - 1949 |
SPD-Fraktionsvorsitzender im Parlamentarischen Rat und Vorsitzender des Hauptausschusses. Schmid ist maßgeblich an der Ausarbeitung des Grundgesetzes beteiligt. |
1949 - 1972 |
Mitglied des Bundestags |
1953 - 1966 |
Professor für Politische Wissenschaften an der Universität Frankfurt/Main |
1959 |
Bei der Bundespräsidentenwahl unterliegt Schmid dem CDU-Kandidaten Heinrich Lübke mit 486 zu 517 Stimmen |
1966 - 1969 |
Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder |
1969 - 1979 |
Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen |
11.12.1979 |
Carlo Schmid stirbt in Bonn |
Carlo Schmid war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums und Goethe Preisträger. Von hohem Rang sind seine Übersetzungen aus den romanischen Sprachen (Baudelaire, Machiavelli, Rostand).
Veröffentlichungen
Regierung und Parlament, in: Hermann Wandersleb, Recht, Staat, Wirtschaft, Band 3, Düsseldorf 1951.
Vier Jahre Erfahrungen mit dem Grundgesetz, in: Die Öffentliche Verwaltung, 1954, Heft 1, Seiten 1 - 3.
Die Opposition als Staatseinrichtung, in: Der Wähler, 1955, Heft 11, Seiten 498 - 506.
Der Abgeordnete zwischen Partei und Parlament, in: Die Neue Gesellschaft, 1959, Heft 6, Seiten 439 - 444.
Der Deutsche Bundestag in der Verfassungswirklichkeit, in: Friedrich Schäfer, Finanzwissenschaft und Finanzpolitik, Festschrift für Erwin Schoettle, Tübingen 1964, Seiten 269 - 284.
Der Deutsche Bundestag. Ein Essay, in: Der Deutsche Bundestag. Portrait eines Parlaments, Pfullingen 1974, Seiten 12 - 17.
Das fundament unserer staatlichen Ordnung, in: Bekenntnis zur Demokratie, Wiesbaden 1974, Seiten 11 - 20.
Demokratie - Die Chance, den Staat zu verwirklichen, in: Forum Heute, Mannheim 1975, Seiten 319 - 325.
Erinnerungen, Bern 1979.letzte Änderung am 19.11.2004